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Nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder Sauerland. Schöner noch: unter der Woche, somit quasi alleine. Gesamtdistanz: 284km, Fahrzeit: ca. 4h30m, der Zeitrahmen war, wie immer, relativ klar gesteckt.

Einmal Ruhrgebiet-Sauerland mit extra schneller Autobahnetappe, bitte

Einmal Ruhrgebiet-Sauerland mit extra schneller Autobahnetappe, bitte

Am späten Vormittag gehts es los, bei Unna ab von der A44 auf die B233 durch Rapsfelder über die noch junge Ruhr bei Langschede. Bis südlich von Menden ist das eher gemütliches Rollen durch den industrialisierten Teil des Sauerlands, danach wird es etwas kurviger.

Entlang der Hönne

Die B515 entlang dem kleinen Flüsschen Hönne ist ein schöner Auftakt. Links schroffe Felswand, rechts der kleine Flusslauf. Die Straße ist in Abschnitten kurvig, aber — nur gucken, nicht anfassen! — stark geschwindigkeitsbeschränkt mit teilweise nur 30km/h in Kurven. Bei Haustadt links ab Richtung Eisborn gibt es dann die ersten beiden Geschwindigkeitsbeschränkungen durch Straßenführung: zwei Kehren mit > 90°. Dazwischen sehe ich zwei Drittel der anderen Motocyclisten des Tages — in einer Haltebucht beim fotografieren. Das letzte Drittel folgt rittlings auf einer S1000RR in bayerischen Motorsportfarben wenig später bei Hövel. Nicht viel los, trotz Osterferien.

Nichts los außer exzellentem Wetter

Den Sorpesee lasse ich rechts liegen. Zwar sieht die Straße am Westufer auf der Karte immer wundervoll kurvig aus und würde sicher viel Spaß machen, aber mit 50km/h-Geschwindigkeitsbegrenzung ist selbiger dann doch, nun ja, begrenzt und der Streckenabschnitt gerade hat Lust auf mehr gemacht. Mein nächster Waypoint liegt auf der L553 kurz hinter Oberhundem und bis dahin lasse ich das Navi einfach mal machen. Durch Sundern durch, den Ochsenkopf verpasst, den ich unter der Woche hätte fahren dürfen, aber das sollte ich erst beim nächsten Sonntagsausflug ins Sauerland feststellen. Ansonsten schlägt sich das Routing ganz gut was das Auffinden von Kurven angeht. Wobei sich das im Sauerland nun durchaus anders gestaltet, als z.B. im Schwarzwald oder im Allgäu. So ein lockeres von Kurve zu Kurve schwingen über viele Kilometer hinweg gibt es eher selten. Eher die Optionen: a) kleine Straße, ein, zwei, drei zackige Kurven, lange Gerade/leichte Schlenker/nächster Ort oder b) wohl ausgebaute Straße, sporadische lange Kurven mit ein wenig Strecke dazwischen. Wenn dort unbeschränkt ist, ließe die Straßenführung meist noch mehr als die erlaubten 100km/h zu. Man fährt in diesem Fall aber oft durch ein wunderschönes Tal, typischerweise eines der breiteren. Hübsches Anschauungsbeispiel: B236 zwischen Altenhundem und Schmallenberg.

Option a). Zwei Kurven voraus.

Erwähnenswerte Ausnahme und mein nächstes Ziel: die L553 von Kirchhundem hoch zum Rhein-Weser-Turm. Unten ein paar schnelle Kurven zur Einstimmung, dann sechs einigermaßen einsichtige Kehren in der 180°-Größenordnung. In der langgezogenen Hundskurve zwischen Kehre vier und fünf ginge es rechts ab zum Panorama-Park. Nach Kehre sechs ruft jedoch das Mittagessen im Rhein-Weser-Turm. Diesmal unter blauem Himmel und fast alleine. Hier wird die große Apfelschorle noch ordentlich im Bierhumpen serviert, nicht dass eventuell anwesende, andere Gäste auf den beschämenden Gedanken kommen, man tränke da sinnigerweise etwas alkoholfreies. In memoriam Stoiberi sozusagen.

Rhein-Weser-Turm. Links bei meinem ersten Besuch, rechts bei dieser Tour.

Rhein-Weser-Turm. Links bei meinem ersten Besuch, rechts bei dieser Tour. Beide Male war ich alleine auf der Straße, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Mittagspause

Mittagspause

Bei meinem letzten Wochenendbesuch reihte sich hier Mopped an Mopped. Unter der Woche ist es noch immer angenehm leer. Zuletzt war ich im Juli letzten Jahres hier und stelle erfreut fest, dass ich fahrtechnisch schon ein bisschen was dazu gelernt habe. Die Routenbetrachtung beim Mittagstisch ergibt, dass ich die Strecke zurück über Winterberg und Olsberg zur A46 und von dort wieder ins Ruhrgebiet nicht sinnvoll in der verbleibenden Zeit schaffen kann. Wieder im Tal angekommen folge ich also grob dem Lauf der Eder und dann weiter der B62 und der B508 bis Kreuztal. Wo die Straße nicht innerorts verläuft ist das eine durchaus schöne Strecke. Der Rest der B62 Richtung Netphen wirkt auf der Karte auch sehr gelungen und ist vorgemerkt. Von Kreutal bringt mich die B54 schnell auf die A45, die mich mit nur einem klitzekleinen 8km stockenden Verkehr trotzdem pünktlich wieder zu Hause abliefert. Life in the split lane.