• Über

moppedfahren

~ Vielleicht auch Mopped schrauben.

moppedfahren

Kategorien-Archiv: Selbstgemachtes

Rising high – selbstgebaute Sitzbank zur Beinlänge

24 Sonntag Jan 2016

Posted by moppedfahren in Mopped schrauben, Selbstgemachtes

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

aufpolstern, BMW, F650 CS, Selbstgemachtes, Sitzbank

Schon vor längerer Zeit hatte ich eine leicht defekte Sitzbank für die Scarver geschossen und dann ganz lange liegen lassen, damit sie reifen und ihr Aroma voll entfalten kannweil ich keine Zeit hatte. Von den zwei Befestigungsrasten, mit denen die Sitzbank vorne am Rahmen eingehängt wird, war eine abgebrochen. Der Verkäufer war der Meinung, damit könnte man noch super fahren, ich war lediglich der Meinung, dass man das vermutlich ganz gut würde reparieren können.

Als guten Start ins neue Jahr habe ich mir diese Woche die Sitzbank vornehmen können. In diesem Internet findet man verschiedenste, oft widersprüchliche Angaben zu geeigneten Schaumstoffen. Die wichtigen Parameter sind dabei das Raumgewicht (RG, Einheit kg/m³), de facto ein Maß für die Dichte des Schaumstoffs und die Stauchhärte (SH). Letztere definiert das Eindruckverhalten bei einer definierten Kraft: Stauchhärte 5.0 bedeutet laut Wikipedia, dass ein Druck von 50 kPa aufgewendet werden muss, um den Schaumstoff um 40% zusammenzudrücken.

Das Basismaterial zum Sitzbankaufpolstern ist Verbundschaumstoff, ein Recyclingprodukt, das durch Verpressen von Weichschaumstofffetzen hergestellt wird. Je nachdem, wie stark verpresst wird, lassen sich Blöcke mit unteschiedlichem Raumgewicht herstellen. Stauchhärte? Pi mal Daumen. Hier las ich irgendwann mal etwas von Raumgewicht > 200. Es kann sein, dass ein solcher Schaumstoff eine gute Grundplatte ergibt, wenn man eine Sitzbank von Grund auf (neu) aufbauen möchte. Da schlägt sicher so leicht nichts durch. Bei Draufdrücken fühlt sich die Sitzbank der Scarver aber eher nach RG 120 an. Bevor ich Gelegenheit zum Hands-on Vergleich hatte, habe ich das getan, was man halt so macht in der Mailorder-Society. Der Beschreibung des Händlers in der Bucht geglaubt und einfach mal eine Lage Schaumstoff bestellt. RG35/SH5.0 „bestens geeignet für Sitzpolsterungen“. Nope. Aber von vorne:

Normalerweise ist der Bezug einer Sitzbank um die Kante der selbigen geschlagen und dort festgetackert. Der erste Schritt zum Aufpolstern ist also, die gefühlten 5000 Tackernadeln mit einem stabilen Messer anzulösen (danke Opinel!) und mit einer Zange herauszuziehen. Wenn das erledigt ist, stellt man fest, dass BMW bei der Scarver die Ränder des Bezugs mit der Sitzbank verklebt hat. Der Kleber fühlt sich verdächtig nach Pattex an und lässt sich gut lösen. Und dann hält man plötzlich den Bezug und das Polster in der Hand. Wie das, fragt ihr? Turns out, der Sitz wird nicht aus Schale->Polster->Bezug aufgebaut, sondern der Bezug wohl direkt über eine Form gespannt und die Sitzbank ausgeschäumt. Anschließend wird das Polster mit dem Bezug in die Grundplatte der Sitzbank eingelegt und der Bezug mit selbiger verklebt und vertackert. Nachdem ich auf das existierende Polster aufbauen möchte, folgt das Grass’sche Spätwerk: Vom Häuten der ZwiebelSitzbank. Der Prozess involviert ein Messer und einiges an Zeit. Es ist von Vorteil, wenn das Messer nur so scharf ist, dass es problemlos den Schaum schneidet, aber nur mit etwas Mühe den Kunststoffbezug. Ansonsten funktioniert es wie beim Tierkadaver, nur ohne das ganze Blut und die olfaktorische Beeinträchtigung.

sitzbank-3

Solange die Basis der Sitzbank nicht benötigt wurde, reparierte ich erstmal die abgebrochene Halterung: Säubern, aufbringen einer Schicht Glasfasermatte und schnellfestem Epoxydharz für die äußere Form, das ganze dann gleich nochmal und an den besonders belasteten Stellen gleich nochmal. Nachdem das 5-Minuten-Expoxy seine Formbarkeit verloren hatte, modellierte ich die Innenseite der Halterung aus Epoxy-Spachtelmasse auf, ebenfalls schnelltrochnend. Nach dem Aushärten schnitt und fräste ich eine Aussparung ins Material, die ungefähr der Form der intakten Halterung entsprach und nahm die genaue Anpassung iterativ am Mopped vor.

Nachdem ich Polster und Bezug, wie oben beschrieben, getrennt hatte, und die Basis dank neuer Befestigung wieder gut am Mopped hielt, verklebte ich erstmal Originalpolster und Basis. Das Polster ist an den Rändern relativ dünn und wenn man anderen Schaumstoff unter Spannung verklebt, wölben sich sonst besagte Ränder hoch, was das Formen des Schaumstoffs nachher erschwert. Dann verklebte ich eine Lage des „bestens geeigneten“ Schaumstoffs, schnitt den Überstand grob ab, wartete 24 Stunden bis der Pattex fest war, setzte die Sitzbank auf und … saß fluffig weich aber nicht sonderlich hoch. Super Polsterung Mr. Ebayseller, aber halt nicht so super Aufpolsterung.

sitzbank-7

Schaumstoff-be-gone! Hier die Reste nach dem Entfernen des ersten Fehlversuchs.

Wenn man im Ruhrgebiet wohnt und keine Lust auf Paketlaufzeiten hat, sondern direkt weiterbauen will, gibt es in einem Hinterhof in Bochum die physische Manifestation von schaumstoff.com. Kein Ladengeschäft, aber wenn man die exzellente Schaumstoffberatung des Shops anruft und selbst vor Unkenntnis nur so strotzt, darf man auch vorbei kommen und mal ein paar Schaumstoffe probedrücken, falls an diesem Standort gerade etwas passendes im Lager liegt. Wäre nicht notwendig gewesen, das Probedrücken, die telefonische Beratung lag völlig richtig.

sitzbank-15

Tools of trade und Schaumstoff. Das hier sind übrigens die Reste. Kleine Mengen kaufen klappte nicht so.

Aber der persönliche Kontakt war sehr nett, ich war mir nachher hinreichend sicher, dass der Schaumstoff, den ich da kaufe, die richtige Härte hat, und ich konnte direkt weiter machen. Zudem kaufte ich nicht nur eine 2cm starke Platte, sondern auch noch 5mm Rollenware Verbundschaumstoff, um dem Stückwerk von Polsterung nachher eine einheitliche, relativ glatte Oberfläche geben zu können. Und, ganz wichtig: 2 Dosen Spühkleber. Es arbeitete sich damit soviel besser als mit Pattex und Spachtel.

 

Wieder zu Hause löste ich den Weichschaumstoff vom Originalpolster und wo das nicht ging, kam der Shaper zum Einsatz. Das Internet hat mich drei Werkzeuge zur Schaumstoffbearbeitung gelehrt: 1) Teppichmesser, 2) Elektrisches Küchenmesser, 3) Drahtbürste am Winkelschleifer. Nummer 2 habe ich nicht und mein Winkelschleifer ist von der 18,5cm-du-brauchst-auf-jeden-Fall-beide-Hände-Sorte. sitzbank-14Was echt gut funktioniert, ist ein relativ kleine Drahtbürste an einem drehmomentstarken Akkuschrauber. Le Shaper.

Nächste Runde. Der Verbundschaumstoff ist natürlich deutlich fester. Ich habe ihn daher nicht einfach in einer Lage über das Originalpolster gezogen, sondern grob die Form des zukünfig Polsters in mehreren Stücken approximiert und nachher abgetragen. Zwischendrin braucht man ein wenig Phantasie und Zuversicht, denn das sieht erstmal nach vielem aus, aber nicht unbedingt nach Sitzbank.

sitzbank-8

Für ein paar Planken Schaumstoff

sitzbank-10

Noch ein paar mehr Lagen: Anprobe.

 

 

 

 

 

 

 

Nach erstem Zurechtdrechseln mit der motorisierten Drahtbürste sieht es noch nicht bequem aus, aber schon fast wieder wie eine Sitzbank. Bei der Anprobe habe ich mit einem dicken Filzstift die Stellen flächig angemalt, die irgendwo gedrückt haben und dann anschließend abgetragen. Mit dem Anpassen der Sitzbank an meine Gesäßform wurde auch die Optik immer organischer und der Unterbau langsam eine runde Sache. Das wichtigste Werkzeug in diesem Kontext soll nicht unerwähnt bleiben: ein Staubsauger. Was ein guter Polsterer möglicherweise frei Hand mit einem (elektrischen) Messer in Form schneiden kann, für das produziere ich einen riesigen Berg Schaumstoffflocken. So rund sich die Oberfläche irgendwann unter dem Hintern anfühlte, richtig geschlossen wurde sie nicht und das hatte ich auch nicht anders erwartet. Daher hatte ich zusätzlich zur dickeren Matte Verbundschaumstoff auch noch eine Lage in der Stärke 5mm erworben. Die schnitt ich grob zu, klebte sie unter leichter Spannung über die Sitzbank und schnitt die Überstände ab.

sitzbank-12

Sieht schon eher wieder nach Sitzbank aus.

Der weichere Schaum kam an diesem Punkt dann noch noch zu seinem Recht. Denn in RG 120 sinke ich nicht wirklich ein. Was ja Sinn und Zweck der Übung war. Also ergänzte ich eine Lage RG35/SH5.0 an den Stellen, mit denen ich in Fahrhaltung in Kontakt komme.sitzbank-16

Der alte Bezug passt jetzt natürlich nicht mehr und ich bin auch nicht so ein riesiger Fan der Plastikoberfläche. Wenn man in Leder auf dem Mopped sitzt, ist alles gut und man rutscht nicht. Jeans geht so und mit einer Textilkombi trainiert man ganz hervorragend die Muskulatur auf der Oberschenkelinnenseite; man muss sich sehr aktiv festhalten auf dem Mopped.

Als ich initial den Plan gefasst hatte, meine Sitzbank aufzupolstern (als ich die Scarver so ca. sechs Monate hatte, glaube ich), hatte ich Bonded Leather bestellt. Das ist ein Material, das von der Haptik her sehr viel näher an echtem Leder dran ist, als normales Kunstleder, was daran liegt, dass es zu 50-80% aus echtem Leder besteht. Für die Herstellung werden Lederreste geshreddert und die Fasern mit einem stabilen Trägermaterial unter Zuhilfenahme von Bindemitteln verpresst. Die Optik ist also zu regelmäßig, um echtes Leder zu sein, die Haptik ist, zumindest bei meinem Restposten, sehr nah dran. Nachdem ich auch dieses Material gut abgelagert hatte, konnte ich es jetzt seiner Verwendung zuführen.

Vorher musst ich mir jedoch ein Schnittmuster basteln. Ich nahm dafür einen einfachen Stoff, den ich über die Sitzbank drappierte. Wenn man sich die Form der Sitzbank ansieht und alt mit neu vergleicht, fällt relativ direkt auf, dass der Bezug für die neue weniger aufwändig ist, da z.B. die Stufe zwischen Fahrer und Sozius sehr viel niedriger ausfällt. Beim Stecken der Abnäher hatte ich zum Glück trotzdem Hilfe.

sitzbank-19

Fertig ist die Nesselprobe, wie der/die Profi sagt. Ich habe viele neue Worte gelernt bei diesem Sitzbankunterfangen. Hier sind die tatsächlichen Kanten für den Zuschnitt schon mit Kreide anmarkiert.

Anschließend habe ich mein Vorabmodell mit reichlich Nahtzugabe ausgeschnitten und auf das endgültige Material übertragen. Viel zu nähen war anschließend nicht. Das Bonded Leather fasert nicht aus und muss daher nicht eingefasst werden. Es waren also nur zwei Abnäher sehr genau zu stecken und dann zu nähen. Der zweite ist etwas besser geworden, als der erste, aber stabil und ordentlich sind sie beide.

Da der Schaumstoff sehr offenporig ist und ich nicht weiss, wie dicht das Obermaterial, habe ich im Anschluss den Schaumstoff noch mit dünner Folie bezogen, bevor ich angefangen habe, den Bezug festzutackern. Da ich mir nicht endgültig sicher war, ob ich nochmal nachbessern muss, habe ich den Bezug nicht mit dem Polster/der Folie verklebt.

sitzbank-25

Fertig ist die Laube.

Für den ersten Versuch ohne Vorlage bin ich eigentlich ganz zufrieden. Ich hätte jetzt gerne ein paar Grad mehr und Zeit für eine längere Strecke, um zu testen, wie sich die neue Sitzbank nun wirklich anfühlt.

Alle Bilder als Gallerie:

Der Unterbau
Der Unterbau
Häuten
Häuten
Polster mit Bezug
Polster mit Bezug
Polster mit unterbau
Polster mit unterbau
Bezug außen
Bezug außen
Bezug innen
Bezug innen
Nach dem Entfernen des ersten Fehlversuchs
Nach dem Entfernen des ersten Fehlversuchs
Plattenbau
Plattenbau
Le Shaper
Le Shaper
Le shaped Plattenbau
Le shaped Plattenbau
Anprobe
Anprobe
Glattgezogen
Glattgezogen
Mit Premiumpoloster
Mit Premiumpoloster
Nesselprobe (1)
Nesselprobe (1)
Nesselprobe (2)
Nesselprobe (2)
Nesselprobe (3)
Nesselprobe (3)
Folienüberzug
Folienüberzug
Fertige Sitzbank
Fertige Sitzbank

Zwischenstand

29 Mittwoch Apr 2015

Posted by moppedfahren in Moppedfahren, Selbstgemachtes

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Dosen-Content, schrauben, Statusbericht

Ich weiß schon kaum noch, wie das geht mit diesem bloggen. Dabei schreibe ich gerade ausgesprochen viel, beruflich. Tatsächlich so viel, dass ich darauf in meiner Freizeit auch gerne mal verzichte. Nicht verzichten muss ich glücklicherweise auf die tägliche kleine Portion Mopetenglück. Ich bin nach wie vor Fan meiner Pendelstrecke und das ist ziemlich gut, denn was fährt man öfter?

Die Scarver hat in der Zwischenzeit neues Öl+Filter und neue Bremsflüssigkeit bekommen. Sah mir gut aus (altmodisch blasenfrei durchgepumpt), bremst jetzt auch schon gute 1000km ordentlich. Ich würde trotzdem gerne mal einen Ausdruck der ABS-Diagnose aus dem Moditec sehen, nur für’s gute Gefühl. Luftfilter und Zahnriemen waren eigentlich bestellt, die SMS mit der Abholnummer ist aber nie angekommen. Gerade ist es aber noch nicht dringend und es mangelt mir auch nach wie vor nicht an Bau- und Bastelprojekten, im Gegenteil. Der Keller ist inzwischen fast wieder in Zivilzustand, wenn man von meinen Sichtlagerkisten absieht, die noch nicht wieder an der Wand hängen, weil ich dafür schlagbohren müsste und so Kram gerade primär abends machen kann. Da würde dann auch bei der schwerhörigen alte Dame oberhalb meines Kellers die Toleranz enden, abgesehen davon, ist Lärm in der Wand eben Lärm in der Wand und trägt durchs ganze Haus. Will ich ja auch nicht.

Die Garage dagegen ist mehr so one step forward, two steps back: Gerade beherbergt sie eine neue alte Heckschürze für das Vierrad, die noch zum Lackieren muss und anschließend verbaut werden will. Fremdinduziertes Bastelprojekt Nummer 2. Nummer 1 war die Restauration einer Mauerkrone. Der Zusammenhang erschließt sich. Das alles steht jedenfalls räumlich und aufgabentechnisch den eigentlichen Garagenplänen im Weg.

Vorletztes Wochenende dagegen war ein kleines Highlight. Freitag abend A-nach-B-Moppedfahren, leider mit ziemlich viel frieren verbunden, weil es viel wärmer aussah, als es dann auf der Bahn war. Samstag gute 6 Stunden gemeinsame Schraubaction. Das Opfer war ein 94er W202 in gutem Allgemeinzustand (sogar noch mit dem allerersten Stern), der 6 Jahre nicht bewegt worden war und keinen Mucks mehr von sich gab. Gelernt: Ein Motor dieses Alters läuft auch auf Bremsenreiniger allein und wenn man sich nur lange genug Mühe gibt mit der Benzinpumpe, muss man auch keine neue kaufen.

image

Benzinpumpe, Multimeter, Finger. Das Foto habe ich nicht zum Spaß gemacht, es war die einzige Möglichkeit an der Stelle zu sehen, ob wir mit den Multimeterpinnen auch die Kontakte getroffen haben (offensichtlich nicht).

Es war jedenfalls extrem großartig, als die 2,2L das erste mal wieder ohne Hilfe ansprangen und liefen. Und liefen und liefen und liefen. Davor habe ich die Tanke nebenan echt gut kennengelernt, weil ich ungefähr 20 Liter Sprit von Hand im kleinen Kanister transportiert habe. Bei ca. 8 Litern davon haben wir keine Ahnung, wo sie hin sind. Sie kamen nicht an der Kraftstoffpumpe an und auch beim Ablassen nicht wieder raus. Wir haben aber halt auch nur soviel abgelassen, dass wir die Pumpe gängig machen und die Dichtungen ersetzen konnten und nicht das Ablassventil selbst benutzt. Wie auch immer, inzwischen hat er auch wieder TÜV und seit letzter Woche auch Kennzeichen. Nur, dass zwischen Auto und Kennzeichen noch ein paar Kilometer liegen, aber das findet sich.

image

Was man so an der Tanke trifft

Falls ihr bis hier durchgehalten habt fragt ihr euch möglicherweise, was das Vierrad im Moppedblog macht. Zu Recht. Aber es ist eigentlich ganz einfach: der Nachwuchs ist noch zu klein, um weiter als von der Garage bis zum Ende des Hofs auf dem Mopped mitzufahren und gelegentlich muss er mitfahren. Gelegentlich muss ich auch feine Stoffe und Kulturstrick tragen und, Gentlemen’s Ride hin oder her, mit sowas steig ich nicht aufs Mopped. Weil unser innerfamiliäres Nutzungspattern zunehmen schwierig auf ein Auto passt, überlegte ich seit einiger Zeit an einer Kompromissanschaffung herum. Auto und dann doch nicht, also einen Smart. Bis mir ein netter Mensch von dem W202 erzählte. Er ist nicht gold-metal flake, hat keinen überflüssigen Pornospoiler und Flammenairbrush, und ist sowieso kein SEC 500, aber man kann ja nicht alles haben. ;) Wie so oft bei gut erhaltenen Fahrzeugen älteren Baujahrs mit wenig Kilometern ist das wirklich traurige der Grund weshalb sie erst in der Garage stehen und dann irgendwann weg müssen.

Anyways, Dreckfinger-Fazit soweit: Moppedschrauben ist netter als Autoschrauben, denn bei ersterem kann man meistens zumindest (schneider)sitzen und bei letzterem muss man unter Umständen echt viel Zeit entweder in engem Raum liegend oder mit dem Kopf im Nacken verbringen. Je nachdem ob man eine Bühne oder Grube hat, oder halt nicht. Wir hatten nicht. Ansonsten ist halt ziemlich viel Zeug drum herum um das Zeug, an das man eigentlich ran muss. Wie so ein Roller in groß. Oh und: zehnmal schreiben „eine 27er Nuss ist nicht Bestandteil eines normalen Nusskastens“. Ich hatte einiges an Werkzeug und Verschleißteilen dabei, aber nicht die großen Steckschlüssel.

image

Hecktasche mit Verbrauchsmaterial und dem Buch zum Film

Am nächsten Tag ging’s dann zurück. Nach einem späten Frühstück und nochmaligem Besuch beim Auto. Schauen, ob die Benzinpumpe sich wieder festgesetzt hat oder nicht und ob unsere Batteriebelebungsversuche erfolgreich waren. Nein und ja. Fettes Grinsen beim Surren von hinten rechts, makelloser Start. Läuft.

image

Der Himmel über der Kirschblüte. Eins A Moppedwetter.

Auto aus, Garage zu, rauf aufs Mopped. Mit erstmal Autobahn und dann Landstraße ohne harte Zielvorgabe. Ich hatte das Navi auf Luftlinie eingestellt, so als grobe Erinnerung wo es mal hin gehen soll (nach Hause) und bin dann halt einfach mal dorthin gefahren, wo es gerade nett aussah. Das klappte ziemlich gut. Ich habe den gpx track noch nicht vom Navi gezogen und daher keine Ahnung, wo ich so genau war, aber die Straßen waren echt nett.

image

Pause. Hotel in the Sky.

Als ich merkte, dass ich schneller fuhr, als ich sollte, weil ich gerne nach Hause wollte, tauschte ich die Zuckerdose mit nem Mikrodie Landstraße gegen die Autobahn. Seit ich hartes Plastik und Epoxy in der Stuffbay hängen habe, ist meine Spriteffizienz auf der Bahn gar nicht mal so übel, denn auf dem Case liegt es sich einigermaßen ok. Ich bin mir aber auch relativ sicher, dass es nicht mega stylischeher kacke aussieht und ich muss den Kopf in den Luftstrom schieben, um in die Spiegel gucken zu können, weshalb der Verkehr schon eher lose sein sollte, aber es gibt unbequemere Positionen zum Kilometerfressen und recht leise ist es auch.

Ab Lüdenscheid-Süd ging es dann wieder über Land. Wäre mein knappes Gepäck nicht voll gewesen, hätte ich ja gerne was von dem handgebrauten Hellen aus Lüdenscheid mitgebracht, aber so musste die hübsche Strecke genügen. Und weil ich gerade eigentlich echt wenig Bock habe, ohne Familie irgendwo hin über Nacht zu fahren, geschweige denn das ganze Wochenende ohne Kernfamilie zu verbringen, war zu Hause ankommen dann auch echt schön.

An dieser Stelle vielen Dank an meine Gastgeber und meinen Mitschrauber, für alles und die nette Gesellschaft. Ich mag es zwar gerade doof finden ohne Family zu verreisen, aber es ist schon echt gut, sich mal wieder in Ruhe zu sehen und unterhalten zu können und nicht nur 20 Minuten am Rande von wasauchimmer.

Hängt ihn höher!

08 Sonntag Jun 2014

Posted by moppedfahren in Selbstgemachtes

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Gebastel, Helmhalterung, Selbstgemachtes, upcycling

Den Helm, nicht den Eastwood. Mein Helm lagerte bis vor kurzem auf dem Flurschrank. Primär, weil er unten im Schrank, zwar gut gegen herunterfallen geschützt, von kleinen Händen ausgeräumt wurde und nicht sehr pfleglich behandelt. Jetzt hat er ein neues, sturzsichereres Zuhause. Es besteht aus zwei Stücken Wandschiene unseres früheren Küchenregals und zwei Regalträgern aus ähnlicher Quelle. Ähnlich, denn sie waren weiß und die Schiene grau. Jetzt sind sie Blech natur und passen somit farblich etwas besser. Sie sind außerdem knapp 10cm länger, als sie müssten, aber gut.

Farbe ab und Löcher gebohrt

Regalträger: Farbe ab und Löcher für Verbindungen gebohrt

Der Helm selbst ruht auf einem Stück stabverleimter Eiche, das noch von der Küchenarbeitsplatte übrig war. Ich habe es kreisrund zugeschnitten und ihm anschließend mit der Raspel die ungefähre Form eines überdimensionierten Stopfpilzes verpasst. Anschließend noch mit dem Exzenterschleifer mit 60er Körnung die Rundung verfeinert und dann in Stufen bis 240K glatt geschliffen.

Noch etwas Armschmalz notwendig bis zum Erreichen einer ordentlichen Rundung

Noch etwas Armschmalz notwendig bis zum Erreichen einer ordentlichen Rundung

Grob- und Feinschliff

Grob- und Feinschliff

Anschließend hätte ich das Holz eigentlich geölt. Habe ich aber bleiben lassen. So kann es noch ein wenig Feuchtigkeit aus dem Helm aufnehmen und später wieder abatmen. In die Mitte des Pilzkopfes habe ich einen kleinen Winkel gesetzt und das ganze damit an einem der zwei Wandschienenabschnitte befestigt.

Fertig zusammengesetzt.

Fertig zusammengesetzt.

Jetzt ist der Helm aus dem Weg, der Flurschrank um ein Teil erleichtert und herunter rutschen kann die Mütze nun auch nicht mehr. Man kann sowas auch kaufen. Aber es war ja alles da.

Kritikpunkte: tiefer als nötig, aufgrund der Länge der Regalträger. Die Bohrungen für die halbierten Winkel (a.k.a. Verbindungsstücke) hätte ich besser mal senkrecht zu den Wandschienen angebracht, nicht parallel zu den Unterkanten, denn das sieht nun ein wenig panne aus. Aber in der Abstellkammer, wo das Teil jetzt hängt, muss ich das nur rund dreimal am Tag sehen.

N0Pro

09 Freitag Mai 2014

Posted by moppedfahren in Ausrüstung, Selbstgemachtes

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Canon, Kamera, Kameragehäuse, N0Pro, Photographie, Selbstgemachtes

Ich nenn das mal NoPro

Ich nenn das mal N0Pro

Ich habe bereits das eine oder andere Mal angemerkt, dass ich gerne eine ordentliche Stills-Kamera am Mopped hätte. Ich gucke gerne hübsche Videos, wie z.B. das aktuell votierbare Odenwaldbollern, mein Medium sind aber bisher eher Photos. Ich denke oft beim Fahren „Oh wow, wunderschön!“ und würde das dann gerne im Bild festhalten. Es fährt sich leider oft in einer solchen Situation auch gerade nett und ich habe keine Lust anzuhalten oder gar umzukehren, um die Kamera rauszukramen und den Auslöser zu drücken.

„Kauf dir halt eine GoPro“ höre ich nach diesem Lamento nicht zum ersten Mal. Ja, stimmt, aber nein doch nicht. Und zwar aus zwei Gründen:

Weiterlesen →

Kategorien

  • Ausrüstung
  • Lesestoff
  • Mopped schrauben
  • Moppedfahren
  • Selbstgemachtes
  • Was mit Medien

Archiv

  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • September 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013

Abonnieren

RSS Feed RSS - Beiträge

RSS Feed RSS - Kommentare

Follow moppedfahren on WordPress.com
Follow me on Twitter moppedfahren auf Twitter
Meine Tweets

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • moppedfahren
    • Schließe dich 175 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • moppedfahren
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …