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Schlagwort-Archiv: ProSummer

Ausprobiert: Handschuh BMW ProSummer

16 Dienstag Sep 2014

Posted by moppedfahren in Ausrüstung

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BMW, Erfahrungsbericht, Handschuhe, Motorrad, ProSummer, ProSummer2, Review, Test

Weil meine bisherigen Nicht-Winter Handschuhe in puncto Materialdichte und Wasserdichtigkeit über die Jahre etwas nachgelassen hatten, hatte ich mir letztes Jahr ein neues Paar geleistet. Mit dem Material, das BMW für sein Label fertigen lässt, hatte ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Produkte sind oft eher im oberen Preissegment, aber wenn Qualität und damit Nutzungsdauer stimmen, dann ist so ein Teil zwar nicht billig aber preiswert — wie zum Beispiel meine früheren Stiefel, deren Wasserdichtigkeit 17+ Jahre Bestand hatte.

Frühere Nicht-Winterhandschuhe. Gehören zu der ersten oder zweiten Kombigeneration, die BMW in den 70ern auf den Markt gebracht hat. Haben es größtenteils hinter sich.

Frühere Nicht-Winterhandschuhe. Gehören zu der ersten oder zweiten Kombigeneration, die BMW in den 70ern auf den Markt gebracht hat. Haben es größtenteils hinter sich.

Der BMW ProSummer ist ein leichter Tourenhandschuh mit flexibler GoreTex Xtrafit-Membran. Ich kaufte ihn, weil ich gerne einen Handschuh mit großflächig Leder an der Innenhand und zusätzlich Materialdopplungen an den Sturzstellen haben wollte, der ohne martialischen Knöchelprotektor auskommt und zudem auch noch wasserdicht und halbwegs atmungsaktiv ist. Es war eine dumme Idee. Ich habe mich inzwischen auch mit martialischen Knöchelprotektoren angefreundet, aber dazu ein ander Mal.

BMW ProSummer, zweite Generation

BMW ProSummer, zweite Generation

Ersteindruck: sehr gut
Hält man den Handschuh zum ersten Mal in den Händen, sieht die Sache sehr gut aus. Die Qualitätsanmutung entspricht der Preisklasse. Alle Nähte sind sauber verarbeitet, da hängt kein Faden, alles glatt. Das leichte Futter liegt faltenfrei an, da knubbelt nichts. Der Handschuh ist tatsächlich sehr leicht und das Gefühl an den Griffen nicht so direkt, wie bei einem ungefütterten Lederhandschuh, aber sehr gut. Die breite Größenauswahl stellt zudem sicher, dass man einen gut sitzenden Handschuh bekommen kann, wenn man sich die Zeit zum Anprobieren nimmt.

Nach ungefähr 3 Wochen begann sich an einem Handschuh eine Naht an der Stulpe aufzulösen. Außerdem hatte ich direkt schon einmal recht feuchte Hände bekommen. Montagsmodell, sollte nicht passieren, kann aber halt mal vorkommen. Die Reklamation beim Freundlichen verlief problemlos, drei Tage später hielt ich ein neues Paar in den Händen.

Atmungsaktivität
Auch wenn man bei GoreTex immer ein bisschen den Namen mitbezahlt, hatte ich bisher keinen Grund an der Sinnhaftigkeit zu zweifeln. Zumindest Schuhe und Hosen waren immer gut dicht und ich schwitzte darin nicht. Das gilt bedingt auch für die ProSummer. Außer es ist echt Summer. Den Handschuhen wurde keinerlei IR-reflektierende Pigmente, wie z.B. TFL-Cool, gegönnt und sie sind nunmal schwarz. Wenn das Thermometer sich dem oberen 20°C-Bereich näherte, hatte ich meist recht bald die Finger in der Suppe. Außer auf der Autobahn, da war die Temperaturdifferenz innen–außen groß genug, dass der Schweiß gut abtransportiert wurde. Wenn der Handschuh erstmal etwas angeschweißelt war, war das Aus und Anziehen auch gleich nicht mehr ganz so komfortabel. Positiv hervorheben kann ich allerdings, dass es auch dann keine Faltenbildung gab und das Futter sich nicht merklich verschoben hat, auch wenn es an der Haut klebte und das Anziehen der Handschuhe erschwerte.

Eimertest
Ich habe die Handschuhe nicht in einen Eimer Wasser gesteckt und gewartet, ob etwas durch kommt. Das ist auch Unfug, diesen Test besteht jede Mist-Membran. Der Grund dafür ist relativ einfach: die Wasserdichtigkeit einer Membran wird als Wassersäule eines bestimmten Durchmessers angegeben — es gibt neben dem Volumenstrom pro Zeit also auch eine Druckkomponente. Der Wasserdruck, der in rund 20cm Tiefe im Wassereimer auf die Membran an den Fingerspitzen einwirkt, ist dagegen vernachlässigbar klein, ganz zu schweigen von dem bisschen Druck, der z.B. weiter oben am Handballen wirkt.

Wasserdichtigkeit
Ich brauchte aber auch keinen Eimertest. Ich habe den Handschuh jetzt gut 12 Monate gefahren (mit 3 monatiger Unterbrechung im milden letzten Winter — unter 10°C machen diese Handschuhe keinen Spaß), ca. fünf Tage pro Woche Kurzstrecke und noch ein paar tausend Kilometer Touren oben drauf. Der Handschuh hat ca. 8 Monate dichtgehalten, dann hatte ich das erste Mal ein wenig feuchte Fingerspitzen, die ich zu dem Zeitpunkt als Schweiß abgetan habe. Als ich Gelegenheit hatte, die DIY-Hydrophobierung meiner Kombi zu testen, war es mit den Handschuhen auch völlig vorbei. Klatschnasse Hände, schweres, vollgesogenes Futter. Ja, Starkregen, aber ja, das sollte GoreTex Xtrafit abkönnen. Kann es vermutlich auch, aber die Nähte wohl nicht. Die müssen bei Membranstoffen ja geschweißt oder laminiert werden. Und hier scheint auch das Problem zu liegen. Derzeit dauert es bei Regen bei Stadt- oder Landstraßengeschwindigkeit zwischen 10 und 30 Minuten, bis es an den Nahtbereichen der Finger feucht wird. Die 16 Jahre alten Sympatex-3-Fingerdinger von Hein Gericke, die ich bisher im Winter gefahren habe, sind übrigens immer noch dicht. (Disclaimer: Die Heizgriffe bleiben übrigens aus, solange die Handschuhe noch trocken sind, Membrankram braucht Temperaturdifferenz in die richtige Richtung.)

Fazit
Für ein Paar dieser Handschuhe ruft BMW derzeit 110,-€ auf. Bei Lagerware kann der Händler hier durchaus auch mal 20% Rabatt geben. Trotzdem bleibt ein stolzer Preis und den ist der ProSummer nicht wert. Ich glaube nicht an zwei Montagsmodelle hintereinander. Meine Handschuhe werde ich bei nächster Gelegenheit versuchen zu reklamieren. Ich hoffe das geht auch diesmal ohne Probleme ab. Would not buy again.

DIY-Hydrophobierung im Härtetest

23 Freitag Mai 2014

Posted by moppedfahren in Ausrüstung

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Schlagwörter

Atlantis, BMW, Carroarmato, DIY, Erfahrungsbericht, Handschuhe, Hydrophobierung, Lederkombi, ProSummer, Regen, Review, Stiefel

Luftfeuchtigkeit >90%, kondensierend

Luftfeuchtigkeit >90%, kondensierend

Kürzlich hatte ich das zweifelhafte Vergnügen herauszufinden, wo einige der Grenzen meines Hydrophobierungsversuchs liegen. Zur Erinnerung: Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die einmalige Behandlung bereits 40 Minuten schönen Landregen zwischen Sauerland und Dortmund und rund 1,5 Stunden kräftigen Regen zwischen Gießen und Kreuz Dortmund überstanden und dabei dichtgehalten (von der offenen Hosentasche abgesehen), jeweils bei Autobahngeschwindigkeiten. Ansonsten ab und an mal ein kleines bisschen Nieselregen. Dazu jetzt also nochmal eineinhalb Stunden Wasser von oben (und unten), davon rund 50 Minuten Starkregen, teils mit gut 15cm stehendem Wasser auf der Fahrbahn. Das kennt ihr bestimmt alle, ich seziere das aber trotzdem mal in Bezug darauf wie gut oder schlecht meine selbst gebastelte Hydrophobierung funktioniert hat.

Für den ersten Wassereintritt kann die Hydrophobierung nichts, das war die Stelle am Bauch zwischen Jacke und Hose, wo die Lücke im Verbindungsreißverschluss ist. Nach 35 Minuten waren die Reißverschlüsse der Jackentaschen undicht und hinterließen faustgroße nasse Flecken. Nach ca. 50 Minuten gaben erst die Schulternähte und dann die Hinternnaht auf. Anschließend wurde mir zum Verhängnis, dass ich eigentlich eine Langgröße bräuchte, die Kombi aber Normalgröße ist. Dadurch überlappen Jacke und Hose weniger, als sie sollten, mit dem Resultat, dass sich das Wasser als nächstes hinten unter dem Rand der Jacke durch den Verbindungsreißverschluss saugte und schön auf der Sitzfläche (in der Hose wohlgemerkt) sammelte. Ob die Front der Jacke dichtgehalten hat weiß ich nicht, da das Halstuch in einem exzellenten Beispiel kapillaren Wassertransports den Zustand außerhalb der Jacke nach innen replizierte.

Fazit:
Trocken geblieben: Arme, Beine vorne*, Rücken, Füße**
Nass: Hände***, Brust, der Bereich 5 bis 10cm ober- und unterhalb des Verbindungsreißverschlusses, Waden*

Ergo: Die Lederflächen sind nach wie vor dicht, hydrophobiertes Leder macht aber noch keine dichte Kombi. Denn ohne geklebte Nähte hilft das alles nur begrenzte Zeit.

* Wäre die letzte Ampel auf dem Weg nicht rot gewesen, wären meine Beine nahezu trocken geblieben. So musste ich doch mal das rechte Bein strecken, wodurch das ganze Wasser, das sich den Weg durch Hinternnaht und Reißverschluss gebahnt hatte, auf der Rückseite meines Beines gen Stiefel ergoss.
** Die Dainese Carroarmato haben ihren Regentest bestanden. Alles trocken am Fuß auch bei richtig viel Wasser.
*** Die ProSummer 2-Handschuhe von BMW waren jetzt zum zweiten Mal vollständig nass, Goretex hin oder her. Sie versagten damit bei 50% der Fahrten in kräftigem Regen von einer Stunde oder mehr. Ich denke nicht, dass das am Einzelstück liegt, denn das sind schon meine Zweiten und das war bei beiden Paaren der Fall. Beim ersten hatte sich zudem eine Naht an der Stulpe aufgelöst, weshalb BMW mir ein neues Paar spendieren musste.

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