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Schlagwort-Archiv: Roller

Fetter Leichtfuß

18 Freitag Dez 2015

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BMW, C evolution, Roller, Test

Erinnert sich jemand an den eher sehr so geht-so-lustigen Gary Larson-Cartoon mit dem extrem breitbeinig stehenden Cowboy, der von seinen Kollegen vor dem Saloon sinngemäß gefragt wird „Hey Bob, ist das dein Pferd an dem das Kind da rumfummelt?“ – im Hintergrund sind mehrere Pferde zu sehen, eines ist — you guessed it — verdammt breit. Seit ich im September BMWs C evolution fahren durfte, weiß in etwa, wie es Bob mit seinem Gaul so geht musste.

Denn der erste Eindruck: das Ding ist breit. Nun hatte ich bei der Erstbesteigung auch ordentliche Stiefel an, denn ich hatte gerade das Mopped in fremde Schrauberhände gegeben. Der C evolution war für 1,5 Tage mein Austauschfahrzeug. Die Scarver machte zu dem Zeitpunkt die erste von zwei Runden durch die BMW-Werkstatt, wegen lieber fahren als schrauben in der gerade brachial knappen Freizeit, und den Großbreitundschwerroller durfte ich erstmal mitnehmen.

First Person Shooter. Und sehr übersichtliche Spiegel!

First Person Shooter. Und sehr übersichtliche Spiegel.

Jup, der C evolution ist ordentlich dicker Brocken. Der Großteil der 265kg liegen vermutlich im Akkupack und selbiges ist auch der Grund für die mangelnde Fußfreiheit — der Tunnel geht in der Mitte durch, ähnlich wie bei Hondas Integra. Wenn die Fuhre aber erstmal läuft, spürt man nichts mehr von dem Gewicht, das der E-Motor mit 15kW Nennleistung gerade durch die Gegend schieben muss. Und das macht er verdammt gut. Die Beschleunigung von 0 auf 60 oder 70 ist erheblich großartig, der Soundeffekt dabei stammt von einer anfahrenden Straßenbahn. E-Motor halt. Spitzenleistung über 200% der Nennleistung, satte 35kW. Ein ballistisches Geschoss für den Berufspendler, zu fahren ab 16 Jahren mit dem A1-Schein. Bäm!

Wetterschutz? Nicht so ganz.

Wetterschutz? Nicht so ganz.

Macht das Spaß? Ja, auf jeden Fall! Ist der C evolution die ultima ratio des Zweiradpendlers? Fast. Der Wetterschutz ist unter aller Kanone. Ich bin direkt auf dem Rückweg von der Niederlassung in einen ordentlichen Regen gekommen und an kann es auf dem Bild ganz gut erkennen: Die vordere Ecke der Sitzbank ist nass. Richtig gefolgert: der Schritt des Fahrers auch, genau wie die Innenseite der Beine von den Knien aufwärts und alles oberhalb des Hosenbundes. Nur, dass meine Jacke wohlgefettet war und nichts durchgelassen hat, die Hose schon. Mit dem Honda SH wäre das so nicht passiert, aber der kostet ja auch neu nur ca. ein Drittel des Elektro-BMWs. Geht aber auch nicht so ab.

Denn hier endet auch die fahrzeugspezifische Kritik am C evolution. Der Rest der Kritik ist generisch und eigentlich mehr nur eine Feststellung: Nur wenige E-Fahrzeuge kommen mehr als 100 bis 200 km. Bei mir und dem Elektro-C wäre nach knapp 100km Schluss gewesen, knappe 90 davon habe ich genutzt — ohne mich in meinem doch eher sportlichen Fahrstil wirklich einzuschränken. Anders wäre auch zu schade, denn der Rest des C evolution macht Laune. Sehr. Da ich nicht bei einem Probefahr-Event irgendwo in einem netten Mopetenbiotop war, sondern das Ding morgens mit zur Arbeit und abends wieder mit nach Hause fahren konnte, konnte ich den Roller in meinem realen Einsatzszenario fahren. Ich habe den schönen Weg zur Arbeit genommen.

Bullige Front. Der C evolution ist auch optisch breit.

Bullige Front. Der C evolution ist auch optisch breit.

Wie sich der C evolution leichtfüßig und mit präzise dosierbarer, stets vorhandener Leistung durch die Kurven zirkeln lässt, ist pures Vergnügen. Das Fahrwerk fühlt sich wundervoll präzise an, kein Vergleich zu dem, was man sonst schonmal auf einem Roller erlebt. Auf der Gerade zieht der C evolution ordentlich an, die Antischlupfregelung ist auch nur durch das Gefühl vollständiger Berechenbarkeit wahrnehmbar. Das einzige Mal, dass der Roller hinten etwas bockte, war im dynamic Fahrmodus auf einem nassen Bitumenstreifen, als ich recht kräftig am Gas zogam Poti drehte, weil die Straße gerade so schön frei war. Ein kurzes Durchdrehen des Hinterrads, leichtes Schwänzeln, direkt wieder eingefangen von der Elektronik, alles harmlos. Viel wichtiger ist, dass die Motorbremse, also der mechanische Widerstand des Motors beim Rekuperieren (also im Generatorbetrieb), noch unmerklicher arbeitet, als das ABS. Und das ist wirklich gut so, denn wäre es anders würde man im trockenen die ganze Zeit schwarze Striche auf den Asphalt malen und im Nassen würde sehr oft das Hinterrad ausbrechen. Denn: im Dynamic Mode verzögert der Motor so sehr, dass man a) ein wenig Feingefühl im Handgelenk braucht, damit es nicht ruckelig wird und b) die Bremse nur im Notfall. Normales Fahren, Verzögern, Anpassen der Geschwindigkeit an den Rest der Fahrzeugschlange: alles mit rechts, ohne jemals einen Hebel anzufassen. Bequem.

Seitenansicht links

Seitenansicht links. Der dicke Tunnel ist hier gut zu erkennen.

Was nicht bequem ist: bei auch nur geringster Vorwärtsbewegung und auch nur geringstem Lenkwinkel hart die Vorderradbremse zu ziehen. Das kippt. Logisch, ich weiss. Passiert mir trotzdem immer wieder mal beim rangieren. Jedenfalls: die Fuhre will dann ziemlich nachdrücklich das schöne weiß-grüne Klein am Boden kaputtrubbeln. Für euch beim Fotostop angetestet und gerade nochmal aufgefangen bekommen. Danach zieht es etwas länger im Arm.

R is for rewind

R is for rewind

Ansonsten: Rückwärtsgang: Jup, das ist gut. Man will 265kg nicht über die kleinste Schwelle bugsieren müssen. Rückwärts in die Garage einparken ist motoruntestützt allerdings recht komfortabel.

Stauraum zum Ersten ...

Stauraum zum Ersten (finde das Bordwerkzeug) …

... und Stauräumchen zum Zweiten.

… und Stauräumchen zum Zweiten.

Stauraum: geht so. Das Fach unter dem Sitz ist nur das Fach unter der Soziusbank. Der Rest der Sitzbank ist fest, im Zweifel sind darunter also Akkus. Im Staufach lag bei mir ein Ladekabel für SchuKostecker. Damit laden sich die 8kWh des Fahrakkus über Nacht bequem wieder voll. Wenn es schneller sein soll: Fahrzeugseitig ist ein Typ2-Stecker verbaut, wie man ihn inzwischen an fast jeder Ladesäule findet. Während das Fahrzeug läd, ist der Stecker übrigens nicht mit dem Fahrzeug verriegelt, wie das bei manchen Elektroautos der Fall ist. Jeder Troll kann also das Kabel abziehen und u.U. mitnehmen, falls die Ladesäulenseite auch nicht verriegelt ist. Das ist im Zweifel nicht nur teuer, sondern auch extrem ärgerlich, wenn man mit einem vollen Akku gerechnet hat und einen (halb-)leeren vorfindet. Aber das mit dem E-Fahrzeugfahrer trollen wird sowieso nochmal lustig, wenn diverse Infrastrukturprovider nicht mal den Unterschied zwischen Safety und Security lernen. Aber solche traurigen Geschichten möchte ich hier gar nicht erzählen.

Mennekes-Buchse für den Energienachschub.

Mennekes-Buchse für den Energienachschub.

 

BMW erwartet anscheinend, dass man seinen C evolution primär in einer kontrollierten Umgebung läd. Und grundsätzlich kann das auch hinkommen. Die Batterie reichte für das Äquivalent von 2mal zur Arbeit und zurück. Die Nacht über laden, morgens alles wieder frisch. Touren fahren: vermutlich könnte man es auf dem Sitz schon ein bisschen aushalten. Die Litiumverbindungen unter dem Sitz sind halt das limitierende Element. Daher: Pendlerfahrzeug. Ein verdammt großartig zu fahrendes Pendlerfahrzeug, nur quasi ohne den Wetterschutz eines Rollers. Das ist schade, denn zwischen den Beinen fühlt es sich halt wie ein Roller an, nicht wie ein Mopped. Ein guter Roller, aber eben ein Roller. Und bei dem Gefühl will ich wenigstens trocken bleiben.

Seitenansicht rechts

Seitenansicht rechts

Von hinten mit Deko-R65

Von hinten mit Deko-R65 daneben

Upside-Down Gabel, Doppelscheibe vorne, Nisin-Bremse

Upside-Down Gabel, Doppelscheibe vorne, Nisin-Bremsen

Der Ausbau des Hinterrads sollte BWM-typisch eher komfortabel sein -- wenn man den Brocken sauber aufgebockt bekommt.

Der Ausbau des Hinterrads sollte BWM-typisch eher komfortabel sein — wenn man den Brocken sauber aufgebockt bekommt.

Rollatorenvergleich

19 Samstag Sept 2015

Posted by moppedfahren in Moppedfahren, Was mit Medien

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Schlagwörter

#hpt15, Fahreindruck, Honda, Review, Roller, scooter

Honda SH125 von 2001 mit DIY Tagfahrlicht und weiß lackiertem Kühlergrill

Honda SH125 von 2001 mit DIY Tagfahrlicht und weiß lackiertem Kühlergrill

Entgegen des Blognamens ist der Roller ja mein Arbeitstier für alle Fälle, weshalb ich mich insgeheim gefreut habe, das Honda bei den Pressetagen so viele davon hingestellt hat. Ich muss jedoch auch gestehen, dass sich mir die Modellunterschiede nicht endgültig erschließen. Die technische Basis ist z.B. bei den 125ern einer Generation so ähnlich, dass man die Unterschiede jenseits des Designs des Plastikkleidchens zwischen Vision, PCX, SH, SH mode etc. schon suchen muss. Das gilt sogar über SH-Fahrzeuggenerationen hinweg und ist vom Standpunkt der Zuverlässigkeit auf jeden Fall zu begrüßen. Mein SH 125 JF09 hat mich bisher genau einmal im Stich gelassen (Anlasser), weshalb ich mich eigentlich an jedem Automatikgefährt einen Kickstarter oder meinetwegen eine Kurbel zum Anstecken wünsche. Aber sonst ist da auch nichts dran. Die Wartung ist einfach und relativ günstig, selbst die Inspektionspreise beim Freundlichen sind relativ fair, wenn man das mal in Anspruch nehmen möchte, mangels Zeit, Willen oder Talent. Von den neueren Modellen kann ich das natürlich nicht hands-on sagen, aber in den einschlägigen Foren findet sich wenig Negatives. Der Verbrauch der neueren Einspritzer soll laut Datenblatt noch unter dem der Vergaser-SHs liegen, aber ich bin mir recht sicher, dass sich diese Unterschiede von ca. 0,3L/100km mit der rechten Hand problemlos nivellieren lassen. Mein Altplastik verbraucht zwIschen 2,8 und 3,5L/100km, je nachdem was ich damit so mache.

SH150i (leider kein eigenes Bildmaterial. Copyright © 2015 Honda Motor Europe Ltd. All Rights Reserved)

SH150i (leider kein eigenes Bildmaterial. Copyright © 2015 Honda Motor Europe Ltd. All Rights Reserved)

Beim Aufsteigen auf den 2015er SH 150i fühlt sich eigentlich alles an wie beim alten SH125, nur mehr Blinkeblinke im Cockpit. Wir haben hier eine Start/Stop-Automatik und ABS. Von vorne gibt es auch mehr zu sehen,  beziehungsweise, mehr zum Gesehenwerden: Tagfahrlicht ab Werk in einem ordentlichen Design. Die Start/Stop-Automatik arbeitet ohne wahrnehmbare Verzögerung. Wie viel sie im Alltag an Einsparungen tatsächlich bringt kann ich nicht sagen, aber per se ist der Wunsch eines Herstellers zur Emmissionsvermeidung ein guter. Man erkauft sich diese Möglichkeit durch den Einsatz von mehr Blei (Batterie mit höherer Kapazität) und etwas mehr Kupfer (kombinierter Anlasser-Lichtmaschine mit entsprechender Leistung).

Die ABS-Leuchte wollte erst einmal an bleiben, berappelte sich aber nach einer Runde über den Hof. Wie gut oder schlecht das ABS seinen Dienst tut, kann ich nicht beurteilen. Es waren 1A Straßenverhältnisse. Zumindest in diesem Fall konnte man, bei Geradeausfahrt, jederzeit beherzt die Hebel Richtung Griffe ziehen ohne groß Angst haben zu müssen, dass man absteigt. Für alles andere müsste ich das im Marketingsprech eines anderen Hersteller Durchstiegsmotorrad genannte Fahrzeug mal bei ordentlichem Mistwetter bewegen.

Worin sich der niegelnagelneue SH150i und der alte SH125 leider auch nicht unterscheiden ist in der Kurvenfahrt. Bei höheren Geschwindigkeiten (so ca. ab 90) fühlt sich die Fuhre in der Kurve latent wackelig an. Das ist genau so schade wie die Federung hinten, die den Straßenzustand recht ungefiltert weiter gibt. Schlaglochhüpfen. Ich dachte immer, das sei eine Ermüdungserscheinung nach 10+ Jahren, aber das nagelneue Fahrwerk des 150i ist tatsächlich nur um vernachlässigbar kleine Werte besser als mein Alltagsuntersatz. Die 25ccm mehr, die der Name vermuten lässt, spürt man ab 80km/h bergauf zumindest nicht: es ist zäh wie eh und je.

Keine Überraschungen: der SH300i im Design von 2012

Keine Überraschungen: der SH300i im Design von 2012

Nach dieser etwas ernüchternden ersten Expansion nach oben und in die relative Zukunft, stieg ich ohne große Erwartungen auf den SH300i. Das war wohl noch das Vorgängermodell, jedenfalls war das Gefährt frei von Start/Stop-Automatik. Macht nichts. Dann die Überraschung: wo sich der SH150i und der SH125 wackelig anfühlen, schlägt sich der SH300i völlig souverän. Ich bin ein bisschen Fan. Völlig stabiles Gefühl in der Kurve, fährt sich wie ein ordentliches Mopped, modulo Gummibandeffekt durch den Variator. Stattdessen ein DCT und alles ist gut. Bevor jetzt jemand den Namen Integra in den Raum wirft: keine Ahnung, der war nicht in A2-leistungsbeschränkt verfügbar.

Etwas mehr Blinkeblinke als 2001, aber noch der alte Schlüssel: SH300i

Etwas mehr Blinkeblinke als 2001, aber noch der alte Schlüssel: SH300i

Hätte ich anders gemacht, das Teil ist doch eigentlich in der comfort zone der A2-Zielgruppe. Aber vermutlich braucht der 40kW-Integra keine Presse in der A2-Zielgruppe, da die Presse des 35kW-Integra ja in Summe doch ziemlich gut war. Anyway: in Hondas Welt der „echten“ Roller habe ich auf jeden Fall einen gefunden, von dem ich denke, dass er so gut ist, wie ein Roller eben werden kann, und das ist der SH300i.

 

 

 

Optisches Dickschiff: Forza 125

Optisches Dickschiff: Forza 125

Ich bin leider nicht dazu gekommen den neuen Forza 125 zu fahren, aber ich war mit dem SH300i direkt dahinter und es war wider Erwarten nicht wirklich nervig, trotz der Leistungsdiffererenz. Der Forza zog sehr ordentlich weg bis er auf leichtem Gefälle bei rund 120km/h in den Begrenzer lief. Nicht übel für einen 125er. Hier ist also nicht nur das Plastik anders, als bei SH und Konsorten. Was das Plastik angeht, hätte etwas Zuückhaltung nicht geschadet. Der Forza wirkt breit, fast unhandlich für dichten Stadtverkehr, lane-splitting adieu.

 

Zum Vergleich: Die breite Silhouette des Forza vor dem optischen Understatement des SH300i

Zum Vergleich: Die breite Silhouette des Forza vor dem optischen Understatement des SH300i

Bleibt noch eines: warum, Honda, ist es so schwer ein Helmfach zu bauen, das den Namen auch verdient? Einen Integralhelm haben wir weder in den Forza, noch in einen der altbekannten Verdächtigen hineinbekommen. Auf Gewalt wurde im Interesse der eigenen Sicherheit verzichtet.

Die technischen Daten von SH150i, SH300i und Forza finden sich bei Leuten, die es wissen sollten.

Disclaimer: Oliver Franz von Honda Deutschland war so freundlich mich einladen zu lassen und hat dafür gesorgt, dass nur mein Pseudonym auf dem Badge auftaucht. Danke für beides. Honda hat mich außerdem mittags mit Kroketten, Salat und Eis abfüllen lassen, weshalb ich bei der Beurteilung sportlicher Sitzpositionen am Nachmittag möglicherweise kritischer war, als am Vormittag. Reisekosten etc. gingen auf meine Kappe.

Dieser Parkplatz soll 40€ kosten

03 Dienstag Feb 2015

Posted by moppedfahren in Moppedfahren

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Ordnungsamt, Parken, Roller, Stadt Essen, Zweirad

Anlass für meinen letzen Post war, dass ich mal wieder ein paar Tage außer Landes musste und irgendwie zum Bahnhof. Gerade wenn der Roller mehr als einen Tag steht, gebe ich mir große Mühe, den Stellplatz so zu wählen, dass das Möff keinem im Weg ist, also weder Fußgänger behindert, noch einem Vierrad Parkraum nimmt, der ja sowieso zu knapp ist. In der sehr viel schöneren Ruhrgebietsstadt, in der ich wohne, wird das Abstellen von motorisierten Zweirädern auf dem Gehweg zumindest toleriert (solange das Fahrzeug niemanden behindert). Das ist für alle Beteiligten (inkl. Stadtplaner) eine gewinnbringende Situation.

Die Stadt Essen interessiert es eher weniger, ob man beim Parken mitdenkt oder nicht. Wenn das Mopped dort zwei Tage am selben Platz stehen bleibt, kommt auch nachher für jeden Tag ein neuer Ordnungsgeldbescheid nach Hause. Zwei Tage freundlich parken, ohne Fußgänger und Autofahrer zu behindern, zweimal 20€.

„Essen – Die Einkaufsstadt“. I don’t think so. Den Umsatz machen in Zukunft andere.

Zur Illustration:

Freundlich Parken von hinten

Freundlich Parken von hinten

Freundlich Parken von der Seite

Freundlich Parken von der Seite

Fußgänger, die durch ein Straßenschild behindert werden

Fußgänger, die durch ein Straßenschild behindert werden

Update:
Wie ein wenig erwartet, war das zweite Ticket nicht rechtmäßig, da das Fahrzeug nicht bewegt wurde. Ich habe das freundlich erklärt und die Dame vom Ordnungsamt hat das dann auch gleich eingesehen und zugesagt, das zweite Verfahren einzustellen. Das macht den Unfug, hier überhaupt ein Ticket zu vergeben, nicht besser aber immerhin billiger.

Von Rollern und Moppeds — eine Nicht-Liebeserklärung an ein Nutzfahrzeug

02 Freitag Jan 2015

Posted by moppedfahren in Moppedfahren

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Honda, JF09, Roller, SH 125

image

Honda SH 125 (JF09) mit weiß lackiertem Kühlergrill und Tagfahrlicht

Der Honda SH war mein Wiedereinstieg in den motorisierten Zweiradverkehr und gehörte davor einem sehr dicken Menschen aus Düsseldorf, dem ich ein bisschen zu viel Geld dafür gegeben habe, weil ich es nicht besser wusste. Ich habe ihn gekauft, weil er 16″ Räder hat statt der 12″-Dinger, die man hier auch mal gut in einem Schlagloch verstecken kann, weil ich nicht sitzen muss wie der sprichwörtliche Affe auf dem Schleifstein und weil der Bradl Max damals sagte, dass der kleine SH eine zuverlässige Angelegenheit sei.

Und ungefähr alle zwei Tage überlege ich den Roller ab- und ein zweites Mopped anzuschaffen. Und mache es doch nicht. Die Gründe dafür sind fürchterlich pragmatisch:

Erstens. Winterzeit ist Rollerzeit: Am Honda SH ist so viel Plastik, dass das Salz auf den Straßen im Winter deutlich weniger Angriffsfläche hat, als an meinem Mopped. Das macht die Sache recht pflegeleicht.

Zweitens. Topcase: ich möchte kein Topcase am Mopped. Ich finde das nicht ansprechend. Ich kann der Ästhetik moderner Roller aber eh nur bedingt viel abgewinnen, da stört dann auch das Topcase nicht mehr. Und es ist praktisch! Es passen wahlweise mehrere Pizzen, ein halbwegs vollständiger Wocheneinkauf oder eine vollständige Businesskasperverkleidung nebst technischem Beiwerk hinein.

Drittens. Das Ding ist zuverlässig. Hätte es einen Kickstarter, würde ich fast sagen: liegenbleibesicher. Ohne jetzt irgendetwas beschwören zu wollen. Die einzigen defekten Teile waren bisher der E-Starter drei Wochen nach Kauf, (machste leider nix, kann mal vorkommen nach 11 Jahren) und der rechte Spiegel, dessen Kugelgelenk der Rost geholt und weg gefressen hat (stand beim Vorbesitzer unabgedeckt im Freien). Ansonsten hat der Roller den Wartungsstau des Vorbesitzers bisher folgenlos überstanden. Ich erwarte, dass das Benzin unbezahlbar teuer wird, bevor der Roller verschleißtechnisch das zeitliche segnet, solange ich auch nur halbwegs nett zum Motor bin.

Viertens. Geringe Unterhaltskosten: Der SH hat nominell einen Verbrauch von unter 3L/100km. Ich liege meistens etwas drüber. Davon ab ist die Versicherung günstig, weil es nicht unbedingt ein Kinderroller ist, und die regelmäßig anfallenden Posten sind übersichtlich: 0,9L Öl alle 4000km (oder einmal im Jahr), kein Ölfilter, nur ein Sieb, nach zwei Jahren jetzt mal eine Zündkerze, ein Luftfilter, etwas Kühlmittel, demnächst vermutlich ein Riemen etc.

Fünftens. Saubere Füße: Klingt komisch, ist aber ein extrem gutes Argument für Roller im Allgemeinen. Ich fahre gefühlt gerade nur im Regen oder zumindest auf nasser Straße und ich habe nicht immer am Zielort Gelegenheit die Schuhe zu wechseln oder zu putzen. Muss ich auch nicht, das Teil hat ja einen durchgängigen Boden und ein Beinschild — alles safe. Der Rest von mir steckt derzeit eh in Jacke und Überhose.

Fazit: Ich mag den Roller nicht unbedingt, aber ich weiss ihn sehr zu schätzen. Und: der SH mag zwar nur ein Durchstiegsmotorrad sein und mir fehlt beim Fahren die enge Verbindung zum Fahrzeug, die mir die Knie am Tankan der Tankattrappe geben, aber er sorgt jeden Tag und bei nahezu jedem Wetter nach der Arbeit dafür, dass mein Kopf nach dem Absteigen freier ist, als vor dem Aufsteigen. Und das möchte ich nicht missen.

Würde ich den SH abschaffen? Ja, aber vermutlich nur für einen C1 200 Williams, einen C evolution, oder möglicherweise einen SH 300 mit ABS und etwas mehr Leistung. ABS ist sehr gut, aber stupide altmodische Technik ist auch sehr gut. Jedenfalls: ein Roller bleibt. Außer: meine Pedelstrecke ändert sich signifikant, hin zu nur noch einem geringen Anteil Stadtverkehr bei deutlich weiterer Strecke. Aber dann ist das die kleinste Änderung.

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