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Schlagwort-Archiv: Test

Fetter Leichtfuß

18 Freitag Dez 2015

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BMW, C evolution, Roller, Test

Erinnert sich jemand an den eher sehr so geht-so-lustigen Gary Larson-Cartoon mit dem extrem breitbeinig stehenden Cowboy, der von seinen Kollegen vor dem Saloon sinngemäß gefragt wird „Hey Bob, ist das dein Pferd an dem das Kind da rumfummelt?“ – im Hintergrund sind mehrere Pferde zu sehen, eines ist — you guessed it — verdammt breit. Seit ich im September BMWs C evolution fahren durfte, weiß in etwa, wie es Bob mit seinem Gaul so geht musste.

Denn der erste Eindruck: das Ding ist breit. Nun hatte ich bei der Erstbesteigung auch ordentliche Stiefel an, denn ich hatte gerade das Mopped in fremde Schrauberhände gegeben. Der C evolution war für 1,5 Tage mein Austauschfahrzeug. Die Scarver machte zu dem Zeitpunkt die erste von zwei Runden durch die BMW-Werkstatt, wegen lieber fahren als schrauben in der gerade brachial knappen Freizeit, und den Großbreitundschwerroller durfte ich erstmal mitnehmen.

First Person Shooter. Und sehr übersichtliche Spiegel!

First Person Shooter. Und sehr übersichtliche Spiegel.

Jup, der C evolution ist ordentlich dicker Brocken. Der Großteil der 265kg liegen vermutlich im Akkupack und selbiges ist auch der Grund für die mangelnde Fußfreiheit — der Tunnel geht in der Mitte durch, ähnlich wie bei Hondas Integra. Wenn die Fuhre aber erstmal läuft, spürt man nichts mehr von dem Gewicht, das der E-Motor mit 15kW Nennleistung gerade durch die Gegend schieben muss. Und das macht er verdammt gut. Die Beschleunigung von 0 auf 60 oder 70 ist erheblich großartig, der Soundeffekt dabei stammt von einer anfahrenden Straßenbahn. E-Motor halt. Spitzenleistung über 200% der Nennleistung, satte 35kW. Ein ballistisches Geschoss für den Berufspendler, zu fahren ab 16 Jahren mit dem A1-Schein. Bäm!

Wetterschutz? Nicht so ganz.

Wetterschutz? Nicht so ganz.

Macht das Spaß? Ja, auf jeden Fall! Ist der C evolution die ultima ratio des Zweiradpendlers? Fast. Der Wetterschutz ist unter aller Kanone. Ich bin direkt auf dem Rückweg von der Niederlassung in einen ordentlichen Regen gekommen und an kann es auf dem Bild ganz gut erkennen: Die vordere Ecke der Sitzbank ist nass. Richtig gefolgert: der Schritt des Fahrers auch, genau wie die Innenseite der Beine von den Knien aufwärts und alles oberhalb des Hosenbundes. Nur, dass meine Jacke wohlgefettet war und nichts durchgelassen hat, die Hose schon. Mit dem Honda SH wäre das so nicht passiert, aber der kostet ja auch neu nur ca. ein Drittel des Elektro-BMWs. Geht aber auch nicht so ab.

Denn hier endet auch die fahrzeugspezifische Kritik am C evolution. Der Rest der Kritik ist generisch und eigentlich mehr nur eine Feststellung: Nur wenige E-Fahrzeuge kommen mehr als 100 bis 200 km. Bei mir und dem Elektro-C wäre nach knapp 100km Schluss gewesen, knappe 90 davon habe ich genutzt — ohne mich in meinem doch eher sportlichen Fahrstil wirklich einzuschränken. Anders wäre auch zu schade, denn der Rest des C evolution macht Laune. Sehr. Da ich nicht bei einem Probefahr-Event irgendwo in einem netten Mopetenbiotop war, sondern das Ding morgens mit zur Arbeit und abends wieder mit nach Hause fahren konnte, konnte ich den Roller in meinem realen Einsatzszenario fahren. Ich habe den schönen Weg zur Arbeit genommen.

Bullige Front. Der C evolution ist auch optisch breit.

Bullige Front. Der C evolution ist auch optisch breit.

Wie sich der C evolution leichtfüßig und mit präzise dosierbarer, stets vorhandener Leistung durch die Kurven zirkeln lässt, ist pures Vergnügen. Das Fahrwerk fühlt sich wundervoll präzise an, kein Vergleich zu dem, was man sonst schonmal auf einem Roller erlebt. Auf der Gerade zieht der C evolution ordentlich an, die Antischlupfregelung ist auch nur durch das Gefühl vollständiger Berechenbarkeit wahrnehmbar. Das einzige Mal, dass der Roller hinten etwas bockte, war im dynamic Fahrmodus auf einem nassen Bitumenstreifen, als ich recht kräftig am Gas zogam Poti drehte, weil die Straße gerade so schön frei war. Ein kurzes Durchdrehen des Hinterrads, leichtes Schwänzeln, direkt wieder eingefangen von der Elektronik, alles harmlos. Viel wichtiger ist, dass die Motorbremse, also der mechanische Widerstand des Motors beim Rekuperieren (also im Generatorbetrieb), noch unmerklicher arbeitet, als das ABS. Und das ist wirklich gut so, denn wäre es anders würde man im trockenen die ganze Zeit schwarze Striche auf den Asphalt malen und im Nassen würde sehr oft das Hinterrad ausbrechen. Denn: im Dynamic Mode verzögert der Motor so sehr, dass man a) ein wenig Feingefühl im Handgelenk braucht, damit es nicht ruckelig wird und b) die Bremse nur im Notfall. Normales Fahren, Verzögern, Anpassen der Geschwindigkeit an den Rest der Fahrzeugschlange: alles mit rechts, ohne jemals einen Hebel anzufassen. Bequem.

Seitenansicht links

Seitenansicht links. Der dicke Tunnel ist hier gut zu erkennen.

Was nicht bequem ist: bei auch nur geringster Vorwärtsbewegung und auch nur geringstem Lenkwinkel hart die Vorderradbremse zu ziehen. Das kippt. Logisch, ich weiss. Passiert mir trotzdem immer wieder mal beim rangieren. Jedenfalls: die Fuhre will dann ziemlich nachdrücklich das schöne weiß-grüne Klein am Boden kaputtrubbeln. Für euch beim Fotostop angetestet und gerade nochmal aufgefangen bekommen. Danach zieht es etwas länger im Arm.

R is for rewind

R is for rewind

Ansonsten: Rückwärtsgang: Jup, das ist gut. Man will 265kg nicht über die kleinste Schwelle bugsieren müssen. Rückwärts in die Garage einparken ist motoruntestützt allerdings recht komfortabel.

Stauraum zum Ersten ...

Stauraum zum Ersten (finde das Bordwerkzeug) …

... und Stauräumchen zum Zweiten.

… und Stauräumchen zum Zweiten.

Stauraum: geht so. Das Fach unter dem Sitz ist nur das Fach unter der Soziusbank. Der Rest der Sitzbank ist fest, im Zweifel sind darunter also Akkus. Im Staufach lag bei mir ein Ladekabel für SchuKostecker. Damit laden sich die 8kWh des Fahrakkus über Nacht bequem wieder voll. Wenn es schneller sein soll: Fahrzeugseitig ist ein Typ2-Stecker verbaut, wie man ihn inzwischen an fast jeder Ladesäule findet. Während das Fahrzeug läd, ist der Stecker übrigens nicht mit dem Fahrzeug verriegelt, wie das bei manchen Elektroautos der Fall ist. Jeder Troll kann also das Kabel abziehen und u.U. mitnehmen, falls die Ladesäulenseite auch nicht verriegelt ist. Das ist im Zweifel nicht nur teuer, sondern auch extrem ärgerlich, wenn man mit einem vollen Akku gerechnet hat und einen (halb-)leeren vorfindet. Aber das mit dem E-Fahrzeugfahrer trollen wird sowieso nochmal lustig, wenn diverse Infrastrukturprovider nicht mal den Unterschied zwischen Safety und Security lernen. Aber solche traurigen Geschichten möchte ich hier gar nicht erzählen.

Mennekes-Buchse für den Energienachschub.

Mennekes-Buchse für den Energienachschub.

 

BMW erwartet anscheinend, dass man seinen C evolution primär in einer kontrollierten Umgebung läd. Und grundsätzlich kann das auch hinkommen. Die Batterie reichte für das Äquivalent von 2mal zur Arbeit und zurück. Die Nacht über laden, morgens alles wieder frisch. Touren fahren: vermutlich könnte man es auf dem Sitz schon ein bisschen aushalten. Die Litiumverbindungen unter dem Sitz sind halt das limitierende Element. Daher: Pendlerfahrzeug. Ein verdammt großartig zu fahrendes Pendlerfahrzeug, nur quasi ohne den Wetterschutz eines Rollers. Das ist schade, denn zwischen den Beinen fühlt es sich halt wie ein Roller an, nicht wie ein Mopped. Ein guter Roller, aber eben ein Roller. Und bei dem Gefühl will ich wenigstens trocken bleiben.

Seitenansicht rechts

Seitenansicht rechts

Von hinten mit Deko-R65

Von hinten mit Deko-R65 daneben

Upside-Down Gabel, Doppelscheibe vorne, Nisin-Bremse

Upside-Down Gabel, Doppelscheibe vorne, Nisin-Bremsen

Der Ausbau des Hinterrads sollte BWM-typisch eher komfortabel sein -- wenn man den Brocken sauber aufgebockt bekommt.

Der Ausbau des Hinterrads sollte BWM-typisch eher komfortabel sein — wenn man den Brocken sauber aufgebockt bekommt.

Winterhandschuhe Racer Novus: nicht zu Ende gedacht

07 Sonntag Dez 2014

Posted by moppedfahren in Ausrüstung

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Schlagwörter

Handschuhe, Novus, Racer, Review, Test

Racer, der österreichische Hersteller von Motorradbekleidung, primär Handschuhe, ist im englischsprachigen Raum sehr viel bekannter, als in Deutschland. In den USA haben die Handschuhe der Firma wohl einige Fans, ein deutsches Review habe ich vergeblich gesucht, zumindest für den Novus.

Zum Handschuh:

Racer Novus

Racer Novus

Der Novus ist ein 5-Finger Winterhandschuh. Das Obermaterial ist Leder und Schöller Keprotec, ein abriebfestes Material mit Aramidfasern. Leider geht aus der Packungsbeilage des Handschuhs nicht hervor, ob alles was kein Leder ist auch Keprotec ist und die Website des Herstellers gibt sich in den entscheidenden Punkten wortkarg. Darunter sorgt eine sogenannte Aquaprotect-Membran für trockene Finger und darunter wiederum eine Schicht Thinsulate dafür, dass es auch warm bleibt. Das klappt einigermaßen, aber nach 45 Minuten bei 8°C deutete sich an, dass der Handschuh bei 0-4°C keinen Spaß mehr macht, zumindest auf längeren Strecken.

Novus: Innenseite mit Slidern

Novus: Innenseite mit Slidern

Die Protektorenausstattung fällt dagegen positiv auf: zusätzlich zum Knöchelprotektor gibt es zwei Knox-Slider über Handballen und Kahnbein — außerhalb des Straßenrennsportbereichs eher selten anzutreffen. Gibt es eigentlich seriöse Erkenntnisse, wie effektiv diese Slider im Falle des Falles sind?

Ansonsten fällt die lange, mit variablem Gummizug verschließbare Stulpe und die ordentliche Verarbeitung auf: Die Nähte sind sauber und fest, keine losen Fäden in Sicht. Das sollte auch besser so sein, immerhin, ruft der Hersteller rund 90€ für ein Paar auf. Amazon wollte ca. 1/3 weniger.

 

Positiv:
Bisher dicht, gute Verarbeitung, warm genug für 03-10er Fahrer, taktile Wahrnehmung trotz Handschuh noch ok.

Negativ:
Kein Leder außen am Daumen, rutschiges Material macht die Bedienung der Hebeleien anstrengend und im Zweifel unzuverlässig, leichte Faltenbildung an der Innenhand, nicht warm genug für „echten“ Winter.

Racer hat auf meine Frage nach der genauen Zusammensetzung des Obermaterials leider nicht geantwortet. Darüber könnte ich hinweg sehen. Was den Handschuh aus dem Rennen wirft ist jedoch, dass es zwar angeblich rutschhemmendes Material zwischen Daumen und Zeigefinger gibt, man aber Kraft aufwenden muss, damit der Gasgriff nicht aus der gewünschten Position rutscht und die Finger über Kupplungs- und Bremshebel gleiten wie frisch geölt, denn hier findet sich nur blankes Textil, von dem ich auch nur hoffen kann, dass es zumindest viel Aramid enthält.

Fazit: möglicherweise ein ganz ordentlicher Skihandschuh, zum Motorradfahren aber nicht wirklich geeignet. Diese Handschuhe waren der Anlass meiner Frage nach Handschuhempfehlungen (Twitter) Ende Oktober.

Ausprobiert: Handschuh BMW ProSummer

16 Dienstag Sep 2014

Posted by moppedfahren in Ausrüstung

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Schlagwörter

BMW, Erfahrungsbericht, Handschuhe, Motorrad, ProSummer, ProSummer2, Review, Test

Weil meine bisherigen Nicht-Winter Handschuhe in puncto Materialdichte und Wasserdichtigkeit über die Jahre etwas nachgelassen hatten, hatte ich mir letztes Jahr ein neues Paar geleistet. Mit dem Material, das BMW für sein Label fertigen lässt, hatte ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Produkte sind oft eher im oberen Preissegment, aber wenn Qualität und damit Nutzungsdauer stimmen, dann ist so ein Teil zwar nicht billig aber preiswert — wie zum Beispiel meine früheren Stiefel, deren Wasserdichtigkeit 17+ Jahre Bestand hatte.

Frühere Nicht-Winterhandschuhe. Gehören zu der ersten oder zweiten Kombigeneration, die BMW in den 70ern auf den Markt gebracht hat. Haben es größtenteils hinter sich.

Frühere Nicht-Winterhandschuhe. Gehören zu der ersten oder zweiten Kombigeneration, die BMW in den 70ern auf den Markt gebracht hat. Haben es größtenteils hinter sich.

Der BMW ProSummer ist ein leichter Tourenhandschuh mit flexibler GoreTex Xtrafit-Membran. Ich kaufte ihn, weil ich gerne einen Handschuh mit großflächig Leder an der Innenhand und zusätzlich Materialdopplungen an den Sturzstellen haben wollte, der ohne martialischen Knöchelprotektor auskommt und zudem auch noch wasserdicht und halbwegs atmungsaktiv ist. Es war eine dumme Idee. Ich habe mich inzwischen auch mit martialischen Knöchelprotektoren angefreundet, aber dazu ein ander Mal.

BMW ProSummer, zweite Generation

BMW ProSummer, zweite Generation

Ersteindruck: sehr gut
Hält man den Handschuh zum ersten Mal in den Händen, sieht die Sache sehr gut aus. Die Qualitätsanmutung entspricht der Preisklasse. Alle Nähte sind sauber verarbeitet, da hängt kein Faden, alles glatt. Das leichte Futter liegt faltenfrei an, da knubbelt nichts. Der Handschuh ist tatsächlich sehr leicht und das Gefühl an den Griffen nicht so direkt, wie bei einem ungefütterten Lederhandschuh, aber sehr gut. Die breite Größenauswahl stellt zudem sicher, dass man einen gut sitzenden Handschuh bekommen kann, wenn man sich die Zeit zum Anprobieren nimmt.

Nach ungefähr 3 Wochen begann sich an einem Handschuh eine Naht an der Stulpe aufzulösen. Außerdem hatte ich direkt schon einmal recht feuchte Hände bekommen. Montagsmodell, sollte nicht passieren, kann aber halt mal vorkommen. Die Reklamation beim Freundlichen verlief problemlos, drei Tage später hielt ich ein neues Paar in den Händen.

Atmungsaktivität
Auch wenn man bei GoreTex immer ein bisschen den Namen mitbezahlt, hatte ich bisher keinen Grund an der Sinnhaftigkeit zu zweifeln. Zumindest Schuhe und Hosen waren immer gut dicht und ich schwitzte darin nicht. Das gilt bedingt auch für die ProSummer. Außer es ist echt Summer. Den Handschuhen wurde keinerlei IR-reflektierende Pigmente, wie z.B. TFL-Cool, gegönnt und sie sind nunmal schwarz. Wenn das Thermometer sich dem oberen 20°C-Bereich näherte, hatte ich meist recht bald die Finger in der Suppe. Außer auf der Autobahn, da war die Temperaturdifferenz innen–außen groß genug, dass der Schweiß gut abtransportiert wurde. Wenn der Handschuh erstmal etwas angeschweißelt war, war das Aus und Anziehen auch gleich nicht mehr ganz so komfortabel. Positiv hervorheben kann ich allerdings, dass es auch dann keine Faltenbildung gab und das Futter sich nicht merklich verschoben hat, auch wenn es an der Haut klebte und das Anziehen der Handschuhe erschwerte.

Eimertest
Ich habe die Handschuhe nicht in einen Eimer Wasser gesteckt und gewartet, ob etwas durch kommt. Das ist auch Unfug, diesen Test besteht jede Mist-Membran. Der Grund dafür ist relativ einfach: die Wasserdichtigkeit einer Membran wird als Wassersäule eines bestimmten Durchmessers angegeben — es gibt neben dem Volumenstrom pro Zeit also auch eine Druckkomponente. Der Wasserdruck, der in rund 20cm Tiefe im Wassereimer auf die Membran an den Fingerspitzen einwirkt, ist dagegen vernachlässigbar klein, ganz zu schweigen von dem bisschen Druck, der z.B. weiter oben am Handballen wirkt.

Wasserdichtigkeit
Ich brauchte aber auch keinen Eimertest. Ich habe den Handschuh jetzt gut 12 Monate gefahren (mit 3 monatiger Unterbrechung im milden letzten Winter — unter 10°C machen diese Handschuhe keinen Spaß), ca. fünf Tage pro Woche Kurzstrecke und noch ein paar tausend Kilometer Touren oben drauf. Der Handschuh hat ca. 8 Monate dichtgehalten, dann hatte ich das erste Mal ein wenig feuchte Fingerspitzen, die ich zu dem Zeitpunkt als Schweiß abgetan habe. Als ich Gelegenheit hatte, die DIY-Hydrophobierung meiner Kombi zu testen, war es mit den Handschuhen auch völlig vorbei. Klatschnasse Hände, schweres, vollgesogenes Futter. Ja, Starkregen, aber ja, das sollte GoreTex Xtrafit abkönnen. Kann es vermutlich auch, aber die Nähte wohl nicht. Die müssen bei Membranstoffen ja geschweißt oder laminiert werden. Und hier scheint auch das Problem zu liegen. Derzeit dauert es bei Regen bei Stadt- oder Landstraßengeschwindigkeit zwischen 10 und 30 Minuten, bis es an den Nahtbereichen der Finger feucht wird. Die 16 Jahre alten Sympatex-3-Fingerdinger von Hein Gericke, die ich bisher im Winter gefahren habe, sind übrigens immer noch dicht. (Disclaimer: Die Heizgriffe bleiben übrigens aus, solange die Handschuhe noch trocken sind, Membrankram braucht Temperaturdifferenz in die richtige Richtung.)

Fazit
Für ein Paar dieser Handschuhe ruft BMW derzeit 110,-€ auf. Bei Lagerware kann der Händler hier durchaus auch mal 20% Rabatt geben. Trotzdem bleibt ein stolzer Preis und den ist der ProSummer nicht wert. Ich glaube nicht an zwei Montagsmodelle hintereinander. Meine Handschuhe werde ich bei nächster Gelegenheit versuchen zu reklamieren. Ich hoffe das geht auch diesmal ohne Probleme ab. Would not buy again.

Alpine MotoSafe Langzeittest

23 Samstag Aug 2014

Posted by moppedfahren in Moppedfahren

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Alpine, Gehörschutz, Langzeittest, Motorrad, MotoSafe, Review, Test

Ich wollte ja nichts mehr über die Dinger schreiben, weil sie, nachdem Alpine eine Runde Testsamples unter die Blogger* geworfen hat, dann auch von allen Empfängern pflichtgemäß durchgenudelt wurden. Weil bisher noch niemand genau mein Fazit aus meinen Gründen gezogen hat (wie das halt so ist), hier nun doch: Ze Alpine MotoSafe Review to rule all Alpine MotoSafe reviews.

Rechts Gehörschutz, links Alpine MotoSafe

Rechts Gehörschutz, links Alpine MotoSafe

Ich fahre seit knapp einem Jahr mit den Alpine MotoSafe in den Ohren (d.h. > 8000km, und, transparency report, ich habe sie selbst bezahlt). Ich habe davor kurz Oropax Schaumstoffstöpsel ausprobiert, aber die Dämpfung liegt über dem, was ich normalerweise haben möchte. Irgendeine Form von Gehörschutz brauche ich aber meist, wenn ich nicht nachher ein Pfeifen auf den Ohren haben möchte (was ich definitiv nicht möchte).

Alpine kannte ich, weil ich seit ein paar Jahren die MusicSafes in den Ohren habe, wenn jemand laut Musik spielt oder macht (Hausparty: Filterfarbe weiß, PA: gold, bzw. schwarz bei den neu-gelabelten MusicSafe Pro).

Die MotoSafe-Stöpsel kommen, wie inzwischen vermutlich auch der/die Letzte weiß, mit Filtern in zwei Farben, grün für „dämpft auf dem Mopped nicht“ und gelb für „dämpft im oberen Frequenzbereich nicht genug aber unten ein wenig zu viel“. Ich habe an mehreren Stellen gelesen, dass die Filter sich von den weißen bzw. silbernen MusicSafes nur in der Farbe unterscheiden.

Das klingt jetzt nicht nach dem berauschensten Review der Welt, aber offensichtlich hindert mich das nicht an der (bedingten) Benutzung mit den gelben Filtern (die grünen können direkt weg).

Wofür die Alpine MotoSafe nicht taugen:

  1. Kurzstrecke: auch mit viel Routine ist das Einsetzen der Stöpsel fummelig und gelingt mir nur selten auf Anhieb. Auch wenn es auf einer Seite mal direkt klappt, brauche ich auf der anderen Seite bestimmt zwei oder drei Versuche. Wenn ich nur Stadtverkehr fahre, dämpft der Helm genug, da brauche ich keinen zusätzlichen Gehörschutz, somit ist das ok.
  2. Autobahn: Ab 130-140km/h sind die Windgeräusche** trotz MotorSafes so laut, dass ich nachher Ohrgeräusche habe, wenn ich das Tempo für mehr als 20-30 Minuten halte und oft ist es ja mehr als das. Für mal eben dem Ruhrgebiet entkommen reichen die Alpine-Teile also, im Ruhrgebiet sind mehr als 120km/h eh selten und wenn dann kurz. Für längere Strecken kommen meist Schaumstoffstöpsel in die Ohren. Dann fehlt mir ganz viel auditives Feedback vom Mopped, aber dafür habe ich auch am Ziel Frieden in den Ohren (excuse the pun).

Wofür die Alpine MotoSafe taugen: den ganzen Tag Kurven heizen auf der Land-/Staats-/Kreisstraße ohne nachher Pfeifen oder Klingeln oder Rauschen auf den Ohren zu haben, und das mit einem einigermaßen tragbaren Preis-Leistungsverhältnis. Auch hier würde ich mir allerdings ein bisschen mehr Dämpfung im oberen Frequenzbereich wünschen. Die Windgeräusche könnten noch weniger sein. Dem Motor würde ich dabei gerne weiterhin gut beim Ein- und Ausatmen zuhören können. An meine Bedürfnisse angepassten Gehörschutz kann man kaufen, aber nicht in dieser Preisklasse. Mit Oropax als Autobahnlösung ist es ok.

Fazit: Fair enough.

  • Pro:
    • Einigermaßen ausreichender Schutz bei Landstraßengeschwindigkeiten
    • auditive Umgebungswahrnehmung bleibt erhalten, Headset weiterhin verständlich
    • Preis/Leistung ok
  • Neutral:
    • Regelmäßige Reinigung nötig, aber nicht aufwändig
  • Kontra:
    • zu wenig Dämpfung für die Autobahn
    • zu fummelig für Kurzstrecke
  • Das Produkt würde deutlich verbessert durch: ein drittes Paar Filter mit stärkerer Dämpfung im oberen Frequenzbereich

* EDIT: Da ich den ganzen Blogpost mangels echtem Gerät auf dem Handy getippert habe, gab es kein Links zu den anderen Reviews. Jetzt habe ich meinen Feedreader wieder, also: Andere Reviews, die ich gelesen habe, waren von abgeschweift.de, MoJomag, kettenritzel.cc, moppedblog.de, lawbike.de, cafe-culture.de, motorradonline.de und youmotorcycle.com.

** mein Helm ist ein BMW Sport und somit eigentlich nicht der lauteste

ATGATT — Protektorenrant und -review

01 Mittwoch Jan 2014

Posted by moppedfahren in Ausrüstung

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Schlagwörter

ATGATT, BMW, Brustprotektor, Dainese, Erfahrungsbericht, KTM, Leatt, Neck Brace, rant, Rückenprotektor, Review, Test

Dritter Post und direkt zum allseits beliebten Thema „Auf dem Mopped sind wir die Knautschzone“.

ATGATT Rider in formal attire (Quelle: Wikimedia Commons – CC0)

Ich fahre ja mit einer Menge Kram am Körper — entweder Leder oder abriebfestes Textil mit den üblichen Softprotektoren an Schultern, Ellenbogen, Hüfte und Knien. Diverse brettbezogene Risikosportarten haben mich über die Jahre gelehrt, dass Gelenkschutz sinnvoll ist. Man heilt ja mit zunehmendem Alter eher langsamer. Ich trage auch meist halbwegs ordentliches Schuhwerk. Aus Überlegung und dummerweise auch aus Erfahrung. Die Moppedstiefel, die ich damals in der kalten Jahreszeit auf der Dax trug, haben mir ein wenig das Schienbein gerettet haben, als ein 18-jähriger Held des Individualverkehrs meinte, mein Moped zwischen seine schlecht gemachte Tunerkarre und eine Gartenmauer klemmen zu müssen und mich über selbige schickte. Hätte ich die Einsicht nicht schon, würden unter Umständen die anschaulichen Erfahrungsberichte meines Kollegen mit dem Feuerwehrhobby weiterhelfen (wir sprachen über Rollerunfälle): „Wusstest du, dass sich der Zehensteg eines Flipflops bis zum Knöchel durch den Fuß schieben kann? Sieht nicht schön aus.“ Ich hätte noch ein ähnlich anschauliches Beispiel zum Fahren ohne Helm.

Im letzten halben Jahr haben sich drei neue Protektoren zu meiner Ausrüstung gesellt. Welche, wie die sich so tragen, und vor allem auch: welche nicht und weshalb, darum geht es in diesem Post. Weiterlesen →

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